Nach einer gefühlten Ewigkeit (ungefähr 22 Stunden) setzte das Flugzeug endlich am Boden auf und ich war am Ziel angekommen. Ich flog von Wien nach Paris, weiter nach Calgary und von dort nach Vancouver. Der Flug von Calgary nach Vancouver war ein Traum, denn wir flogen über die Rocky Mountains, die noch in eine dicke Schneehülle eingepackt waren und die unzähligen Flüsse und Seen in Kombination mit Sonnenschein waren einfach traumhaft. Ich hatte ein Hostel in der Stadt gebucht und war froh über eine heiße Dusche und ein Bett. Am nächsten Tag ging es dann so richtig los, ich hatte noch keine Ahnung was ich im Anschluss an meine gebuchten 4 Nächte in Vancouver machte, doch erst einmal startete ich zu Fuß los um die Stadt zu erkunden. Ich spazierte durch Downtown entlang der Waterfront bis zum Stanley Park, ein riesengroßer Park vom Meer umgeben und einen wahnsinnig tollen Wald. Wenn man um den ganzen Park herum spaziert, legt man 9km zurück und ich war so froh draußen zu sein und zu Fuß zu gehen, dass ich bis zur Hälfte marschierte und dann wieder durch die Mitte zurück.
Auch die nächsten Tage verbrachte ich zur Einstimmung sehr gemütlich in Vancouver, besuchte diverse Stadtteile, beantragte meine Social Insurance Number und suchte mir das nächste Ziel meiner Reise.
Am letzten Tag in Vancouver fuhr ich mit dem gratis Shuttle zur Capilano Suspension Bridge, der längsten Hängebrücke der Welt. Der Park ist sehr nett angelegt, es gibt sehr viel Informationen über die Geschichte und verschiedene Attraktionen zu erleben. Es ist sehr ruhig dort, die einzigen Geräusche sind das Rauschen des Flusses und der Wind in den Bäumen. Neben der Hängebrücke gibt es einen Cliffwalk, bei dem man entlang von Klippen in einigen Metern Höhe über dem Fluss geht (mit Gitterboden, damit man schön hinunter sieht) und einem Treetopwalk, bei dem man in den Baumkronen spazieren geht. Außerdem führt ein Naturpfad durch den Wald, bei dem man über Holzwege den Regenwald erkunden kann. Ich verbrachte einige Stunden dort, genoss die Natur und einmal der Stadt zu entkommen und hatte das erste Mal das Gefühl angekommen zu sein, das Richtige zu machen und war einfach zufrieden!
Nach Vancouver hatte ich einen Arbeitsplatz auf einer Lodge auf Vancouver Island bekommen und so machte ich mich am Weg nach Victoria, der Hauptstadt von British Columbia. Doch zuerst musste ich mir noch einen Koffer kaufen, denn obwohl ich diesmal minimalst gepackt hatte, kam ich in den ersten Tagen darauf, dass mir der Rucksack auf Dauer zu mühsam wird. Nachdem ich diesmal alles mit Bus und Zug bestreiten werde, ich nicht mehr die Jüngste bin und in meinem Leben schon so viel den Rucksack geschleppt hatte, gönnte ich mir einen Koffer – vielleicht nicht mehr so cool, aber dafür umso bequemer 🙂
Vancouver ist eine total schöne und sehr entspannte Großstadt, in der man sich schnell sehr wohl fühlt.
Das einzig negative, von dem ich jedes Mal wieder sehr schockiert bin, wie viele Obdachlose es in amerikanischen Städten gibt. Von Österreich bin ich das nicht gewöhnt und ich finde das jedes Mal sehr bedrückend!