Kanada ist kein günstiges Land um zu reisen und ich werde mir diesmal kein Auto kaufen, da ich nicht genau weiß wie lange ich bleiben werde und alles etwas komplizierter und teurer ist als in Neuseeland. Daher bin ich auf Bus, Zug und andere öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Auch Hostels und Essen ist etwas teurer und so muss ich zwischendurch immer wieder arbeiten um so lange wie möglich bleiben zu können ohne auf der Straße zu schlafen 😉
Und so verschlägt mich mein nächstes Ziel ans Ende von Vancouver Island, ein Ende zumindest. Die letzten 3 Wochen arbeitete ich auf einer Lodge auf einem Hügel neben Port Renfrew an der Westküste. Port Renfrew besteht aus ein paar Häusern, einem General Store (mit sehr ausgewählter Ware), einer Tankstelle (seit letztem Jahr), einem Pub und einer Marina. Das Eisgeschäft hat nur Freitag- Sonntag offen und Handyempfang gibt es hier nicht 🙂 Also Willkommen im Nichts, und ich liebe es!
Ich bin für 3 Wochen hier und die Natur ist einzigartig, alle 4 Jahreszeiten in einem Tag sind hier keine Seltenheit. In der Umgebung gibt unzählige Strände zu erkunden, Wälder soweit das Auge reicht, Bären, Schlangen, Pumas und Elche, kleine Seen und tolle Campingplätze. Ich hatte es mir hier etwas wärmer vorgestellt, denn mittlerweile ist Juni und die Temperaturen reichen hier von 8-14 Grad, manchmal wärmer wenn die Sonne durchscheint. Für mich faszinierend ist das Wetter, wir sind auf einem Hügel und täglich kommt der Nebel zwischen den Bäumen und legt sich über die Hügel- ein magischer Anblick!
Auf der Lodge sind wir 4 Helfer und am Nachmittag können wir meist das Auto benutzen und die Umgebung erkunden. Es gibt auch eine Feuerstelle für Lagerfeuer und einmal waren wir über Nacht an einem See campen. Es macht sehr viel Spaß hier und die Leute sind sehr nett, kümmern sich sehr gut um uns und wollen dass wir Spaß haben und etwas erleben. Die Zeit verfliegt wie immer, jedoch ist es diesmal etwas anders, denn gefühlt bin ich schon Monate unterwegs! Hoffentlich bleibt das so, denn dann hat man am meisten davon 🙂
Campen am Fairy Lake:
Botanical Beach:
Sombrio Beach:
Main Beach:
Walbran Valley:
Einer der Lodgebesitzer machte mit uns einen Tagesausflug ins Walbran Valley. 1.5h fuhren wir mit dem Truck über Stock und über Stein wie in einer Achterbahn, bis wir schließlich in dem traumhaften Valley ankamen. Hier sind so gut wie keine Leute, da die Anfahrt so mühsam ist, aber die Natur einfach atemberaubend! Die Lodgebesitzer setzen sich sehr für den Erhalt des ursprünglichen Waldes ein und bekämpfen die Holzindustrie so gut es geht. Traurig, wenn man sieht welche alten Baumbestand sie einfach abholzen würden um Geld zu machen. Gott sei Dank gibt es immer noch Leute, die versuchen den letzten Rest zu erhalten. Freiwillige arbeiten jedes Wochenende an den Boardwalks, um den Wald zu schützen und trotzdem zugänglich zu machen.
Wir machten eine ca 2h Wanderung durch den tollen Wald und die Ruhe ist magisch. Man muss einen Wasserfall überqueren, kommt an gigantischen alten Bäumen vorbei und hört nur den Wald und den Wind. Eine traumhafte Auszeit wie in einem Märchen.