Kurz vorab: es werden noch Beiträge zu Neuseeland folgen, leider benötigen diese noch etwas Zuwendung meinerseits!
Alles begann im Jänner 2018 als ich während einem Taifun in New Plymouth in Neuseeland ein paar Tage im Auto fest saß und ein bisschen gegoogelt habe, was es für Neuigkeiten bezüglich Working Holiday Visum für Österreicher gibt. Und so wollte es der Zufall, dass es nun möglich war das Visum für Kanada zu beantragen und 5 Minuten später war es bereits eingereicht. In Kanada funktioniert der Prozess ein bisschen anders, da man in einen Pool kommt und aus diesem in regelmäßigen Abständen gezogen wird und man dann eine Einladung erhält um das Visum dann beantragen zu dürfen. Da der Pool für Österreich gerade erst eröffnet wurde und noch niemand darin war, rechnete ich mir ganz gute Chancen aus und so bekam ich auch ein paar Tage später die Einladung zur Beantragung des Visums. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bekam mit 8. Februar 2018 das Working Holiday Visum für Kanada, welches ein Jahr gültig ist und hatte ein weiteres Jahr Zeit um einzureisen und das Visum zu starten.
Da ich in Österreich mit Mai einen Job startete und ich den Sommer in Österreich sowieso liebe, hatte ich es erst einmal aufgeschoben. Ich mochte mein „normales“ Leben in Wien und war voll zufrieden. Bis der Dezember kam und ich mich nun entscheiden musste ob ich das Visum einlöste oder ob ich es verfallen lies. Ich war mir sehr unsicher und eigentlich war meine Welt in Ordnung.
Eines Tages bekam ich eine Benachrichtigung, dass sehr günstige Flüge in die USA verfügbar waren und das war meine Schicksalsnachricht, denn so beschloss ich einen Kurztrip nach Toronto und New York zu machen um mein Visum zu starten. Und so flog ich Ende Jänner 2019 über New York nach Toronto um mein Working Holiday Visum für Kanada zu starten und hatte ab dann 1 Jahre eine Arbeitserlaubnis in Kanada. Zu dem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob ich es überhaupt nochmal in Anspruch nehmen werde, doch den Gedanken es verfallen zu lassen konnte ich auch nicht ertragen und so dachte ich mir, dass ich es starte und ab dann ein Jahr frei entscheiden kann was ich machen möchte.
Ich verbrachte ein paar Tage in der klirrenden Kälte von Toronto (bis zu -26 Grad), machte einen Ausflug zu den Niagarafälle, die zum Teil gefroren waren und es waren insgesamt 15 Besucher am Gelände und genoß mal wieder unterwegs zu sein. Danach ging es für ein paar Tage nach New York und ich muss sagen, diese Stadt liebe ich immer noch genauso wie vor einigen Jahren. Ich ergatterte gleich in den ersten Minuten in der Stadt Karten für das Musical König der Löwen und Aladdin, verbrachte einen ganzen Tag im Museum of Modern Art und einen Tag im Metropolitan Museum, spazierte durch die Straßen und genoß die Großstadtatmosphäre.
Nachdem der richtige Winter doch nicht so mein Fall ist, flog ich nach ca. einer Woche wieder zurück nach Österreich in meinen Alltag und war glücklich so wie alles war.
Ich kann nicht genau sagen, wann der Moment gekommen war, bei dem ich mir dachte: War das schon alles? Ich hatte einen guten, sicheren Job, eine wunderschöne Wohnung, auch sonst fehlte es mir an nichts und trotzdem stieg immer mehr Unzufriedenheit in mir auf. Ich begann dieser auf den Grund zu gehen und beschäftigte mich viel mit mir selbst, wo ich hin will und was ich in Zukunft machen will. Es kam zu einem Punkt, bei dem ich ein Vorstellungsgespräch hatte und mir selbst sagte: entweder ich starte diesen neuen Job oder ich geh nach Kanada! Und tadaaaa, ich konnte mich mit der Firma damals nicht einigen und nahm das als Zeichen, dass Kanada einfach passieren soll.
Und was soll ich sagen? Ich bin nun seit mehr als 4 Wochen wieder unterwegs, habe das alles sehr spontan entschieden, einen Flug nach Vancouver gebucht, meinen Job gekündigt und los ging es!
Auch wenn ich im Vorfeld sehr viel gezweifelt habe und mir nicht sicher war, ob ich das wirklich machen soll und will- ich bereue keine Minute! Die ersten Tage waren ungewohnt und ich musste erst den Reisemodus einschalten und wieder finden, aber seit dem bin ich einfach zufrieden, glücklich und froh den Schritt noch einmal gewagt zu haben!