Eine Begegnung der anderen Art
Ich bin ja eine sehr begeisterte Zoo-Gängerin, habe die Schönbrunn Jahreskarte schon seit Jahren und wo ich auch sonst hinkomme, steht sehr oft mindestens ein Zoobesuch am Programm. Seitdem ich gehört habe, dass man in Schönbrunner Tiergarten Backstage Touren buchen kann, steht das auf meiner Bucketlist, leider sind diese Tage meist bis zu einem Jahr ausgebucht und zudem noch sehr teuer (soweit ich mich erinnern kann 300-400€). Daher blieb es bisher ein Punkt auf meiner Bucketlist, man muss ja schließlich noch Träume haben. Schon vor dem Film „Madagascar“, haben es mir immer schon die Lemuren, insbesondere die Kattas, angetan und ich kann ihnen stundenlang zuschauen (wenn sie nicht gerade schlafen 😉 ). Und so stand, nichtsahnend, der Zoo in Hamilton am Programm – ein eher kleiner, familiärer Zoo mit günstigem Eintritt und doch einer netten Tierauswahl. Eine perfekte Abwechslung für mich um mal wieder einen Tag unter (mehr oder weniger) Menschen zu verbringen. Die letzten Tage bin ich die meiste Zeit allein unterwegs, man spricht nicht sehr viel und bekommt schon die eine oder andere Eigenheit, daher muss ich alle paar Tage wieder unter Leute.
Und so stand ich um 10 Uhr bei der Kassa und kaufte mir ein Ticket, doch was war das? Hier gibt es Face-to-Face Treffen mit Tieren, täglich 2 verschiedene Tierarten – man darf hinter die Kulissen schauen und erfährt mehr über die Tiere. Das klingt ja toll, aber ist sicher sehr teuer- aber ein Leitsatz bei Reisen ist: fragen kostet ja nichts!
Also erkundigte ich mich welche Tiere an dem Tag dran sind und wie viel es kostet- was nur 20 NZ$? Egal welche Tiere dran sind, da bin ich dabei! Was??? Heute geht es zu den Lemuren?? Das ist wie Geburtstag, Ostern, Weihnachten, der Studienabschluss, ein Wellnesstag und ein Lottogewinn in Einem!!!! Ich kann es kaum glauben und es war sogar noch ein Platz frei! Was besseres konnte mir gar nicht passieren!
Voller Vorfreude musste ich noch ein bisschen mehr als eine Stunde im Zoo vertreiben bevor es los ging, da aber alle halben Stunden die Tierpfleger über die Arbeit und die Besonderheiten der Tiere sprachen verging die Zeit wie im Flug.
Und nun war es so weit: ich konnte endlich persönlich und ohne Absperrung dazwischen Kattas kennen lernen.
Wir waren eine Gruppe von 5 Erwachsenen, die eine kurze Einführung vom Tierpfleger bekamen und auf was wir achten sollten und was wir dürfen und lassen sollen. Und plötzlich sperrt er das Gehege auf und 17 Kattas stürzen sich auf einen, natürlich kennen diese das Spiel schon und wissen, dass es hier Futter zu holen gibt. Wir setzten uns auf davor vorgesehen Baumstämme und so schnell konnte ich gar nicht schauen, saßen schon 3 Kattas auf mir. Die erste Begegnung war einfach traumhaft! Diese super weichen Füße, das weiche Fell und sie kennen ja keine Scheu, gleich halten sie deine Finger und Hände fest um nicht hinunter zu fallen – ein Traum! Die Tiere sind sehr leicht, was man ihnen nicht immer ansieht, sie haben nur 1.5-2kg und sie machten es sich gleich auf meinem Schoß bequem – wie kleine Schoßhündchen.
Der Pfleger versorgte uns mit allen Details zur Gruppe und zur Haltung und hatte viele Geschichten zu erzählen. Wir durften die Tiere mit Weintrauben füttern und im Anschluss noch mit etwas ähnlichem wie ein weicher Keks, ebenfalls mit Weintrauben. Die Tiere saßen auf meinem Schoß und mampften genüsslich und alle Teilnehmer waren einfach entzückt. Zuckersüß und sehr frech sind auch die Babys, derzeit haben sie 7 Stück und auch diese kamen natürlich Schoß sitzen. Die kleinen waren vom Handy noch mehr begeistert und man musste aufpassen, dass sie dieses nicht gleich mitgehen ließen. Wir durften 40 Minuten im Gehege bleiben und es war einfach unbeschreiblich- ein wahr gewordener Traum! Wenn ich in der Nähe wohnen würde, dann würde ich es jede Woche machen- diese kleinen weichen Finger und Füßchen, mit denen sie dich festhalten und das weiche Fell – hach, ich bin noch immer total verliebt in dies kleinen Tierchen. Eines ist sicher: diesen Zoobesuch werde ich nicht so schnell vergessen!
Natürlich schaute ich mir danach noch den restlichen Zoo an und verbrachte noch sehr viel Zeit darin.
Im Anschluss fuhr ich nach Raglan, dem Surfmekka von Neuseeland und blieb dort für die Nacht. Ich traf ein Deutsches Pärchen, das ich auf Aroha kennen gelernt hatte und wir spielten am Abend eine Art von Rommé (ich habe endlich Spielkarten gefunden).
Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam zu den Bridal Veil Falls, wieder mal ein Wasserfall, welcher 55m in die Tiefe stürzt. Ich muss schon zugeben, es hat etwas beruhigendes und faszinierendes dem Wasser zuzuschauen. Danach trennten sich unsere Wege und ich fuhr südlich in Richtung New Plymouth.
Hallo Iris, das sind ja echt schöne Bilder. Gibt’s die Lemuren auch to-go? 🙂