Auf Grund der Wettervorhersage mit starken Regenfällen mussten wir unsere Tour nach Phonsavane streichen und buchten gleich die Fahrt nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos.
Am Dienstag ging es mit einer 8-stündigen Minivanfahrt von Luang Prabang nach Vientiane. Wir wurden im Vorhinein schon gewarnt nicht mit dem öffentlichen Bus zu fahren, da die Laoten Busfahren nicht gewöhnt sind und schon gar nicht die Kurven. So entschlossen wir uns den Minivan zu buchen, da uns der nette Herr von der Agentur den gleichen Preis machte. Um 07.30 Uhr wurden wir mit dem Tuk-Tuk abgeholt und zum Busbahnhof gebracht, von wo aus der Minivan startete. Als der Minivan startete waren noch 4 Plätze frei und wir freuten uns mehr Platz zu haben – falsch gedacht. Der Busfahrer sammelte auf dem Weg noch einige Personen ein und als ich eine laotische Frau mit Kind einsteigen sah, wusste ich schon was die nächsten 8 Stunden auf uns zukam und so war es auch, also entschied ich mich für iPhone, Kopfhörer und laute Musik. Nach 15 Minuten Fahrt ging die (wie wir so schön sagen) „Speiberei“ los. So ging es im 10 Minuten Takt ganze 7 Stunden und ich bin so stolz auf mich, dass ich nicht selbst gleich ein Plastiksackerl benötigte.
Nun zur Busfahrt und der Landschaft, also den interessanteren Teil:
Die ersten 5 Stunden der Fahrt schlängelten wir uns eine Bergstraße nach der anderen hinauf und hinab und die Aussicht war einfach nur genial. Die laotischen Fahrer würden Vettel ohne Zweifel eine ernst zunehmende Konkurrenz darstellen, würde man sie mal in ein Formel 1 Auto setzten. Generell wird über die Bergstraßen die geradeste Linie genommen (Straßenseiten sind eher Richtlinien) und damit man nicht mit seinem Gegenüber kollidiert wird vor jeder Kurve als Warnung gehupt , also Radio wird auch überbewertet, wenn das Auto so tolle Geräusche von sich gibt. Außerdem kommt noch dazu, dass die laotischen Straßen viele Schlaglöcher, Unebenheiten und andere Hindernisse (Kühe, Wasserbüffel, Hendl mit Küken, Ziegen, Kinder, etc.) aufweisen, die auch nur dann beachtet werden, wenn es dem Auto einen Schaden hinzufügen würde (Wasserbüffel) oder man danach ein schlechtes Gewissen hätte (Kinder). Also braust man mit ca. 80km/h eine extrem steile Straße mit Hindernissen hinauf, bei der man ca 5-6 Kurven pro Minute bewältigt und alle 30m mindestens 20cm aus seinem Sitz ausgehoben wurde. Wenn ich es kurz beschreiben müsste wäre es am besten mit: „einer 8-stündigen Achterbahnfahrt mit toller Aussicht“ und ja, man braucht dazu einen guten Magen und am besten kein Frühstück!
Zu Mittag blieben wir an einer Raststätte stehen, in der wir unser Mittagessen bekamen, dass im Preis inkludiert war, naja wenigstens konnten wir Reis essen 😉 Ungefähr eine Stunde nach der Rast kamen wir in Vang Vieng an, wo uns die ersten Mitreisenden verließen (und sicher ein paar Tage mit Tubing+ Alkohol verbrachten). Bei uns ging es noch gute 3 Stunden in der Ebene weiter. Endlich angekommen mussten wir noch eine halbe Stunde mit Tuk-Tuk in die Innenstadt fahren und uns ein Guesthouse suchen.
Mehr zu Vientiane gibt’s morgen! Heute haben wir unser Vietnam Visum bei der Botschaft beantragt und am Freitag können wir es abholen, somit haben wir 30$ pro Person gespart!
Schönen Abend,
isi+christa