Unsere letzten Tage in Vietnam verbrachten wir in Saigon. Eine sehr lebendige Stadt mit 5 Millionen Mopeds – der Verkehr ist ein Wahnsinn! Hier muss man lernen, wie man auf die andere Straßenseite kommt und es auch überlebt, doch man wird schnell mutiger und gewöhnt sich daran! Am Abend als wir ankamen trafen wir uns mit unserer Reisebekanntschaft Andi aus der Schweiz, es freute uns sehr ihn wieder zu treffen. Zuerst waren wir in einem hervorragenden Restaurant, wo man selbst grillen konnte und danach gingen wir zu einer Skybar – ein Traum!
Für den ersten Tag buchten wir einen Tagesausflug ins Mekongdelta. Dieser war eher „für die Fisch“, denn es war chaotisch, nicht gut organisiert und mehr eine Verkaufsshow als ein Ausflug – hat uns nicht gefallen! Dennoch hatten wir einige schöne Momente! Am Weg zum Mekongdelta blieben wir an einer Pagoooda (wie alle unsere bisherigen Reiseleiter so schön sagten) stehen und wir konnten kurz durchgehen – immer diese Zeitschinderei! Aber es war nett 😉
Als nächstes wurden wir auf ein Boot verfrachtet, dass uns 10 Minuten zu einer Insel brachte. Dort besichtigten wir wie man Kokoszuckerl herstellt und verkauft 😉
Als nächstes hatten halb verhungerte Ponies das Vergnügen mit uns – wir machten eine „Kutschfahrt“ einmal die Straße hinauf und wieder hinunter! Im Anschluss tuckerten wir 2 Min. mit dem Boot zur nächsten Insel, auf der uns Lunch (Mittagessen) erwartete. Es gab Reis mit Fisolen, 2 Minifrühlingsrollen, 2 Stückchen Fleisch und Nudelsuppe (?!?). Aber wir hatten eine nette Unterhaltung mit 2 „Kängurus“ aus Perth, die uns mit Tipps versorgten und vielleicht werden sie uns etwas von Perth zeigen. Auf dieser Insel konnte man auch sein eigenes Krokodil angeln und über traditionelle Brücken gehen.
Die nächste Verkaufsshow handelte von Royal Jelly, wie sie es so schön nannten! – Honig! Dort bekamen wir Honigtee zu trinken, getrocknete Früchte zu kosten und Bienenwaben voller Bienen zu halten. Den nächsten Punkt verkauften sie uns schon etwas netter, denn wir wurden mit Langbooten hingebracht, die von jeweils 2 Leuten mit Paddel betrieben wurden. Diese kurze Fahrt war nett – meistens jedenfalls. Dort angekommen marschierten wir zu den nächsten Verkaufshallen, es gab dort frische Früchte, Einkaufsstände und traditionelle Musik – wenigstens frische Früchte! 5 Meter hinter diesen Ständen wartete schon das große Boot auf uns, denn wir waren schon wieder auf dem Rückweg zum Bus! Dort angekommen hieß es, der Minivan würde uns nach Saigon zurück bringen und der größere Bus sei für Gäste die eine mehrtägige Tour gebucht haben. Eins solltet ihr im Voraus wissen: Die Leute hier können so gut wie nicht rechnen und schon gar nicht im Kopf, geschweige denn zählen! Also standen Christa und ich vor einem vollen Minibus – und jetzt? Unser unsympathischer Reiseleiter scheuchte die paar Leute, die nicht mehr in den Bus passten zum größeren Bus (für die mehrtägigen Aufenthalt) und befahl uns einzusteigen, naja was blieb uns anderes übrig? Also brachten wir zuerst einige Leute zu ihrem Hotel und stoppten auf einem größeren Platz auf dem schon 3 andere Busse parkten. Dort mussten wir fast eine halbe Stunde warten, bis ein anderer Bus kam und diese tauschten nochmal alle Passagiere – einige waren schon sehr genervt, denn es dürfte nicht nur uns so gegangen sein! Schlussendlich kamen wir um kurz vor 18.00 Uhr statt 17.00 Uhr in Saigon in einem ganz anderen Viertel als wir wohnten an. Ich glaube man merkt an meiner Schreibweise, dass ich von dem Ausflug nicht sehr begeistert war! 😉 Und nun zu Saigon: Da wir uns für die Motorradtour mit den Dalat Easyridern entschieden haben, blieben uns nur mehr 3 Tage für Saigon, Mekongdelta und Cu Chi Tunnelsystem. Den ersten Tag verschwendeten wir schon mit dem Mekongdelta und so entschieden wir uns den zweiten Tag in Saigon zu bleiben.
In der Früh starteten wir mit dem Kriegsmuseum, in dem Flugzeuge, Panzer, Fotos, Gewehre, Uniformen, etc. aus dem Vietnamkrieg ausgestellt sind. Ein wahnsinnig spannendes und packendes Museum, das sehr toll aufgebaut ist.
Seitdem wir in Vietnam unterwegs sind und oft mit dem Vietnamkrieg konfrontiert werden, beschäftige und lese ich einiges über den Krieg um mehr Hintergrundinformationen zu haben – ein weiterer sehr schrecklicher Krieg! Schaut euch allein das Foto rechts unten im oberen Bild an – 14.300.000 abgeworfene Bomben, dazu im Vergleich 5.000.000 Bomben im gesamten 2. Weltkrieg! Eine unvorstellbare Menge! Und dazu kommt noch das eingesetzte Agent Orange und all die anderen chemischen Waffen und Bomben. Die Leute hier leiden noch wahnsinnig darunter und ich habe noch nie so viele Behinderte Menschen wie in Vietnam gesehen. Als wir mit den Motorrädern unterwegs waren blieben wir auf einer Anhöhe stehen, auf der man über eine unvorstellbar riesige Ebene blickte. Viet (unser Guide) erzählte uns, dass hier früher überall Dschungel war und es im Krieg eine oft genutzte Strecke der Kommunisten war und daher warfen die Amerikaner Agent Orange über der kompletten Fläche ab. Heute ist es eine kahle Fläche ohne einen einzigen Baum, die Leute versuchen zwar hier Reis anzubauen, aber es wächst sehr schlecht bis gar nicht. Richtig schlimm!
Das Museum hat verschiedene Räume mit Themenbereichen: ein Raum über das Thema Agent Orange, einen Raum mit Fotos, einen Raum mit Waffen etc. Wir gingen einem Raum nach dem anderen durch und lasen die Beschilderungen durch und waren vollkommen gepackt von dem Thema. Plötzlich war es 11.30 Uhr und um 12.00 Uhr beginnt die Mittagspause und es sperrt zu (wie alles hier). Da hatten wir es ganz schön eilig noch den Rest des Museums zu sehen. Ein sehr sehenswertes und tolles Museum, in dem man locker mehr als 2 Stunden verbringen kann! Nachdem alle Museen und sonstige Sehenswürdigkeiten von 12.00-13.00 Uhr wegen Mittagspause zugesperrt haben, machten auch wir eine Pause. Als nächstes besichtigten wir den Wiedervereinigungspalast nicht weit vom Kriegsmuseum entfernt. Dieser wurde schon 3 mal, immer in einem anderen Stil aufgebaut, da er durch Kriege zerstört wurde.
Hier kann man den kompletten Palast besichtigen. Hauptsächlich sind es Räume für diverse Empfänge, Meetings und Dinners. Dann kann man den privaten Wohnbereich, Kino, Küche, Spielraum und den Bunker besichtigen. Auch hier verbrachten wir im Endeffekt mehr als 2 Stunden. Der Wiedervereinigungspalast hat uns auch sehr gut gefallen und war interessant zu besichtigen.
Zwei weitere Dinge, die man in Saigon sehen muss sind die Notre-Dame Kirche und das Postamt, dass wie ein Bahnhof aussieht. Dort spazierten wir im Anschluss gemütlich hin und danach weiter zur Oper und durch die schöneren Straßen mit Chanel, Rolex etc.
Für den nächsten Tag buchte ich einen Halbtagesausflug nach Cu Chi, wo sich die Tunnelsysteme der Vietcong befinden. Da Christa schon dort war machte ich den Ausflug alleine. Diesmal buchte ich einen etwas teureren Ausflug bei einer anderen Agentur um nicht den selben „Mist“ wie im Mekongdelta zu erleben (im Nachhinein war es sehr gescheit – später mehr!) Um 08.40 Uhr ging es mit dem Bus los und wir drehten die übliche Stadtrunde um alle Teilnehmer einzusammeln. Die Fahrt nach Cu Chi dauerte ca. 1 1/2 Stunden und auf dem Weg dorthin blieben wir bei einer Manufaktur stehen, in der Agent Orange Opfer arbeiteten. Als wir bei dieser auf dem Parkplatz warteten traute ich meinen Augen nicht – der Reiseleiter vom Mekongdelta stand mit einer Gruppe vor mir – Gott sei Dank hab ich nicht den Ausflug mit derselben Agentur gebucht!!!! Auch direkt in Cu Chi traf ich die Gruppe immer wieder und es waren um die 40 Leute, die er durch hetzte und erklärte auch nicht sehr viel! Glück gehabt. Unsere Gruppe bestand aus höchstens 20 Leuten und unser Reiseleiter sprach gut Englisch. in Cu Chi angekommen schaut man sich zuerst einen Film über die Geschichte an. Dann wandert man durch den Wald und unser Reiseleiter zeigte uns diverse Fallen, Luftlöcher der Tunnel, die Originalen Tunnel, welche winzig klein sind und vieles mehr. Es war sehr interessant, aber auch sehr erschreckend. Insgesamt ist dieses Tunnelsystem mehr als 200km lang und die Leute wohnten dort oft Monate unter der Erde.
Gegen Ende der Tour gibt es eine sogenannte „Shooting Farm“, bei der man mit diversen Gewehren des Vietnamkrieges schießen kann. Wenn man davor das Areal besichtigt, kommt man sich vor als ob man mitten im Krieg wäre, denn man hört die ganze Zeit diverse Schüsse in der Ferne, das hat mir eigentlich gut gefallen und gibt einem ein sehr spezielles Gefühl, man kann sich eine Sekunde lang vorstellen wie die Klangkulisse im Krieg gewesen sein muss. Da ich an diesem Tag allein unterwegs war, nahm ich 400.000 Dong mit (20USD), denn man weiß ja nie was man braucht. Als wir bei der Fahrt nach Cu Chi bei der Manufaktur stehen geblieben sind, kaufte ich nichts, denn ich dachte mir: Vielleicht brauch ich das Geld noch! Angekommen bei der Shooting Farm hätte es mich interessiert auch mal mit so einem Ding zu schießen. Man musste mindestens 10 Schuss kaufen, jedoch war es von der Munition abhängig wie teuer es war – zwischen 200.000 und 400.000 Dong kostete der Spaß. Jedoch wollte ich, wenn ich schon die Möglichkeit hatte, mit einem Maschinengewehr schießen und das kostete 400.000 Dong – genau so viel wie ich mit hatte. Meine weitere Überlegung bestand darin, wenn ich es wagen sollte hätte ich im Anschluss absolut kein Geld mehr und konnte nichts zu trinken oder sonstiges kaufen. Also dachte ich mir, ich lass es gut sein, die 10 Sekunden Bumm Bumm Bumm waren 20 USD auch nicht wert. Was ich nicht wusste, im Anschluss gingen wir zu unserem Bus und fuhren auf direktem Weg nach Saigon – im Endeffekt stand ich am Ende des Ausflugs mit meinen 400.000 Dong wieder in Saigon. Hätt i‘ war i‘! 😀 Mir hat Saigon auch gut gefallen, jedoch ist es nicht so gemütlich wie Hanoi. Auch in Saigon ist der Weihnachtswahnsinn ausgebrochen:
So, das waren unsere Tage in Vietnam. Es ist ein sehr schönes Land und mir hat es im Ganzen gut gefallen. Es war erschreckend, wie viele Behinderte Leute es gibt und bisher war es das Land in dem am meisten gebettelt wurde, das war nicht so angenehm. Allerdings ist es auch ein Land, in das ich in den nächsten Jahren nicht so schnell noch einmal fahren würde. Morgen geht’s ab nach Singapore – Weihnachtswahnsinn deluxe!!!!!
Ho ho ho!
isi
Anmerkungen:
Hotel: Ava Hotel
Kritik:
+ Zentrumsnähe
– Zimmer nicht besonders, Hotel auf Booking.com überbewertet, auf keinen Fall Ausflüge über das Hotel buchen (die Agentur ist schrecklich und hauptsächlich billig), Kakerlaken im Lift
Essen/Trinken:
Barbecue Garden
135A Nam Ky Khoi Nghia, Q1, TP.HCM
www.barbecuegarden.com
Hervorragendes Essen in einer sehr gemütlichen Umgebung! Etwas teurer, aber es ist jeden Cent wert!
Chill Skybar
Rooftop, AB Tower, 76A Le Lai, District 1, HCM
http://www.chillsaigon.com/skybar.html
Hier muss man schöner gekleidet sein und am besten reserviert man im Vorhinein einen Tisch. Getränke sind teuer (Cocktail 10$), jedoch der Ausblick ein Traum!
Hallo ihr beiden, glaub Vietnam ist nicht so toll, Wann Seid ihr bei Arnold? Bei uns ist Voll der weihnachtstrubel, alle Geschenke besorgt samt Baum. LG Michl und Karin
Hallo Michi,
Sie waren kurz bei uns um ein bisschen zu verschnaufen (beide sahen doch irgendwie erschopft aus). Sie sind gestern sehr fruh nach Singapore geflogen und erleben nun den Orachard road Christmas glowing (Weihnachtsbeleuchtung in der shopping strasse von Singapore). Geht ihnen soweit gut,
LG Arnold
Hallo, ihr Beiden!
Ich komm leider nicht so oft zum Lesen, wie Fred – finde aber eure Berichte ganz toll!!
Sind unsere Geburtstagswünsche für dich, liebe Christa, angekommen?
Ich möchte euch bei dieser Gelegenheit ein schönes Weihnachtsfest wünschen und werde ab nur fleißiger lesen (da ich spätestens Anfang 2015 auch gerne eine Rundreise machen möchte – Fred freut sich schon „riesig“ – sind eure Erfahrungen recht brauchbar. So weit werden wir natürlich nicht kommen.
Nochmals alles Liebe
Inge
Hallo Inge,
vielen Dank! freut mich, dass ich vom Blog so viel positives Feedback bekomme! 🙂
Christas Geburtstagswünsche sind angekommen – vielen Dank!
Wenn du Tipps oder sonstiges brauchst, melde dich einfach, mittlerweile haben wir ja ein bisschen Erfahrung 😉 Asien ist einfach toll, es gibt so unglaublich viel zu sehen! Außerdem ist es für Motorradfahrer echt toll hier!
Wir wünschen euch erholsame Feiertage und einen guten Rutsch!
isi