Mittwoch 06.11.2013
Um 10 Uhr wurden wir (pünktlich!) mit dem Minivan direkt von unserem Hotel abgeholt, was für ein Service! Doch da wir nicht die einzigen Gäste waren, kurvten wir 1 Stunde durch Chiang Mai bis wir alle Mitfahrer bei einander hatten. Gegen 11 Uhr ging die Fahrt nach Chiang Khong dann richtig los. Der Minivan war etwas bequemer als der Nachtbus und die Leute waren auch sehr nett und gesprächig.
Im Package inkludiert war der Besuch des weißen Tempels, den wir gegen 14.00 Uhr (mit über einer Stunde Verspätung) erreichten. Wir hatten 20 Minuten Zeit um den Tempel zu durchlaufen. Da dieser erst vor einigen Jahren erbaut wurde ist er sehr modern und wirkt teilweise kitschig und unreal, aber es war trotzdem nett ihn gesehen zu haben. Im Inneren des Haupttempels gibt es Malereien mit Superman und ähnlichem (genaueres am Ende des Berichts), also einmal ein komplett konträrer Tempel zu den sonstigen „same, same but different Tempeln“.
Gegen 16.30 Uhr (statt 15.00 Uhr) kamen wir in unserem Traumhotel in Chiang Khong an. Nachdem wir den Schlüssel bekommen und unsere Suite gefunden hatten, fiel Christa erst mal die Kinnlade herunter – auf so etwas war sie nicht vorbereitet, noch nicht! Ich dachte mir: Uih, jetzt bekommt sie gleich alles auf einmal, wo gegen sie sich doch noch sträubte! Nachdem Christa einmal geschluckt hatte schauten wir uns genauer um und sahen das tolle Fenster, dass dieses Zimmer besaß: eine kleine rechteckige Lucke neben der Tür, die rot angestrichen war und einen Riegel zum versperren hatte – das Fenster! Auch Bad und WC (praktisch all in one) waren nicht von der Luxusklasse.
Dort lernten wir auch die Leute aus dem zweiten Minivan kennen. Beim gemeinsamen „Dinner“, das aus gebratenem Reis mit Ei und einer Suppe bestand kamen wir mit verschiedenen Leuten ins Gespräch. Im Anschluss fand sich eine größere Gruppe, die zum Flussufer der Stadt spazierte, von dem man nach Laos sehen konnte. Es war sehr interessant zu erfahren wie und wohin die anderen reisen, im Endeffekt haben alle einen sehr ähnlichen bzw. den gleichen Plan. Als wir dort gemütlich saßen hörten wir auf einmal einen lauten Bass und plötzlich bog ein Pick-up mit Discolichtern im Inneren des Autos um die Ecke. Dieser parkte sich 100m von uns entfernt hin und der Fahrer drehte seine Gangster Musik nochmal lauter, bevor er ausstieg. Er ging zur Beifahrertür um diese zu öffnen und – es sprang ein Pudel heraus. Der Gangster und der Pudel. Mit voller Musik und Discolichtern war der Mann dort hingefahren um mit seinem Pudel Gassi zu gehen und Bällchen spielen – wir hatten unseren Spaß!
Donnerstag, 07.11.2013
Um 06.00 Uhr riss uns der Wecker aus dem Schlaf, da es um 07.00 Uhr Frühstück gab, das aus Eierspeise, 2 ungetoastete Scheiben Toast, Butter, Marmelade und Kaffee/Tee bestand. Um 08.00 Uhr sollte uns der Minivan abholen und uns zur Grenze bringen. Nach dem Frühstück wurde der Rucksack gepackt und ausgecheckt. Um 08.15 Uhr kam ein Minivan und brachte die erste Schar an Leuten zur Grenze und somit begann ein langer Vormittag voll Warterei.
Endlich an der Grenze angekommen mussten wir als ersten in Thailand offiziell ausreisen um dann in Laos einreisen zu können. Nachdem wir uns den Stempel in Thailand geholt hatten, ging es mit dem Longtailboat über den Mekong auf die laotische Seite des Flusses.
In Laos angekommen wurden wir in ein Lokal gelotst, um das Visumformular auszufüllen. Unser „Reiseleiter“ sammelte Formular und Geld (35 US$ pro Person) ab, sagte wir sollen 30 Min auf ihn warten und holte uns das Visum.
Nun zum ersten Eindruck von Laos:
Wir saßen in dem Lokal und warteten bis alle ihre Pässe und Formulare beisammen hatten, da kam der Besitzer des Lokals mit einem „Strauss voll toter Ratten“ in der Hand auf uns zu, lachte und fragte ob die jemand essen möchte. Wir lachten alle und einige gingen zu ihm um diese zu fotografieren. Wie der Zufall es so möchte fiel ihm eine Ratte aus der Hand zu Boden – alle lachten, denn die Ratte ist ja tot. Wie vom Blitz getroffen sprang die „tote“ Ratte auf und begann wie in einem schlechten Zeichentrickfilm um ihr Leben zu laufen und springen, wie sie halt schneller war. Auch das Lachen verstummte und man konnte panisches schreien bis kreischen hören, denn die Ratte steuerte genau auf uns zu ( es waren vielleicht 5m Abstand). In der Sekunde standen einige Mädels auf den Tischen und kreischten um ihr Leben, während die kleine Ratte ca 7m um ihr Leben rannte – Platsch! – unser Reiseleiter löste das „Problem“ und stieg der armen, kleinen Ratte – die es fast geschafft hatte – 3 mal am Kopf und vorbei war die Sache. Ja, die Story ist immer wieder lustig und auch das Bild der kreischenden Mädels..
So, Visum erledigt und Einreisestempel bekommen, ging es mit dem Tuk-Tuk zur Bootsanlegestelle. Dort mussten wir noch einmal warten bis wir alle unsere Tickets hatten, doch Gott sei Dank konnten wir in der Zwischenzeit eine Jause fürs Schiff kaufen – der Busunternehmer, Bootunternehmer, Reiseführer, Guesthousebesitzer und und und, alles eine Familie. Ist ja im Endeffekt ok, doch sie sind teilweise schon etwas korrupt.
Mittlerweile war es ca. 12 Uhr (das Boot sollte um 10.30 Uhr ablegen- Zeitplan alles ein Schwindel um die Wartezeiten zu vertuschen), aber wir hatten ja Zeit, denn ohne uns fährt das Boot ja nicht. So Tickets bekommen, ebenso eine Einführung in die Touristenabzocken etc., ging es endlich Richtung Boot los, dort Gepäck abgegeben und in ein schon sehr gut gefülltes Boot eingestiegen. Nachdem die Hälfte unserer Mitreisenden am Boot angekommen waren, war kein Sitzplatz mehr frei. So mussten die Veranstalter ein zweites Boot mitschicken und man konnte den Ärger in ihren Augen sehen. So beschloss unsere Gruppe aufs neue Boot zu wechseln und es war toll, weil wir sehr wenig Leute auf einem großen Schiff waren. Das beste an den Schiffen sind ihre Sitzplätze, in den Reiseführern liest man immer von unbequemen Holzbänken, diese wurden alle rausgeschmissen und durch alte Minivan Sitzbankreihen ersetzt. Also ist es ein Boot voll Autobankreihen – sehr witzig und recht bequem.
1000 Bilder – Millionen Eindrücke, ein kleiner Einblick:
Die Fahrt auf dem Boot war lang, laut und ein wahnsinniges Erlebnis für sich. Man liest, schläft, unterhält sich mit anderen und genießt die Umgebung. Außerdem hatten wir genug Engländer am Boot um Party und lustige Dinge zu sehen – sobald das Boot bestiegen wurde war die Whiskey Flasche auch schon offen und so schnell konnte man gar nicht schauen auch schon leer, ich hab keine Ahnung wie viele es zum Schluss waren. Eine Mitreisende hatte eine Bong mit und am Nachmittag gab es Bier-Bong, auch sehr unterhaltsam für die Zuschauer – zum Schluss waren alle von den Leuten dicht und schliefen wie Babys.
Um ca. 17.00 Uhr kamen wir zum Pier in Pak Beng, an dem schon sehr viele Leute und Kinder warteten. Die Kinder erbettelten sich die übrigen Kekse der Passagiere, wobei ihnen volle Packungen lieber waren als geöffnete – sehr wählerisch und das „betteln“ sehr gewöhnt, aber trotzdem super süß, sehr nett und auf keinen Fall ungut aufdringlich, eher nach dem Motto: Man kann ja mal fragen!
Im Hostel angekommen (fast alle buchten das selbe) bezogen wir unsere Zimmer und marschierten ins Stadtzentrum etwas essen, dort fanden wir noch einige andere vom Schiff, und gemeinsam gab es richtiges Dinner. Wir waren in einer Reggae Bar/Restaurant und das Essen war sehr lecker, außerdem waren alle von Christa begeistert, denn sie trank Whiskey und Bier – ich Coke 😉
Auch zu unserem Dinner erschienen, jedoch nicht geladen war eine Handflächengroße Spinne – ihhhh!
Der Tag war sehr schön und beeindruckend, jedoch auch sehr anstrengend und so fielen wir recht bald todmüde ins Bett.
Freitag, 08.11.2013
Um 06.30 Uhr hörten wir von draußen lautes „Good Morning, Breakfast“ Geschrei und so weckten uns die Besitzer netterweise auf uns teilten uns mit, dass es Frühstückszeit war, denn das Boot legte um 09.00 Uhr ab.
So machten wir uns fertig um zu frühstücken und den Elefanten, die jeden Morgen um 07.30 Uhr kamen, an der anderen Uferseite beim Waschen zusehen zu können. Ebenfalls war der Mekong in der Früh sehr ruhig, düster und nebelig – eine Gänsehautstimmung!
An diesem Tag versicherten sie uns, dass es ein größeres Boot sei und deshalb nur eines fuhr. Wir versuchten uns noch etwas dagegen zu wehren, doch jeder hatte einen Sitzplatz, also entweder fuhren nicht alle weiter, ein paar verschliefen oder sie sperrten Leute irgendwo ein um nur mit einem Boot fahren zu müssen 😉
Auch dieser Tag am Boot war sehr nett und interessant. Auf diesem Abschnitt fuhren viele Einheimische mit und so hielt das Boot jedes mal wenn jemand am Ufer stand und wachelte, alle kamen mit. Mit der Zeit wurde es etwas eng und von Hühner, Reissäcke bis hin zu Grillen (oder ähnlichen riesen Krabbelkäfer, die sie zum Kochen verwenden) war alles mit dabei. Die Familie, die mit den (ich nenn es jetzt mal so) Grillen an Bord kam, hatte zwei kleine Kinder mit und der Bub (vielleicht 1 1/2-2 Jahre alt) hatte eine Grille zum spielen. Dieser wurden die 2 Hinterbeine zur Hälfte abgerissen und so konnte sie nicht mehr wegspringen. Es war sehr interessant zuzusehen wie vorsichtig der Bub mit dieser Grille umging (im Gegensatz zu manch kleinen Kindern bei uns, wenn sie Katzen oder Hunde streicheln), denn eine Bewegung oder ein Quetscher zu viel und sie wäre tot gewesen. Sehr lustig und mit der Zeit freundete ich mich mit den kleinen Krabblern an.
Eine weitere Spezialität dieser Familie war eine Schildkröte in Whiskey eingelegt, den Whiskey trank der Opa der Familie mit Begeisterung, er sagte dass es stark machte – ich glaube es lag am Whiskey!
Gegen 16.30 Uhr liefen wir am Pier in Luang Prabang ein und fuhren mit dem Tuk Tuk in die Innenstadt. Dort suchten wir ein Guesthouse und fanden recht schnell eines, wir kamen erst später drauf, dass die Lage nicht so perfekt ist, jedoch war es sauber und billig. Am Abend gab es noch ein leckeres Luxusabendessen, dass wir uns verdient haben! Eine Spezialität in Luang Prabang – der Wasserbüffel – schmeckt ähnlich wie unser Rind, etwas geschmackvoller und etwas zäher zu beißen, aber sehr lecker und einen Green Papaya Salat (nicht scharf – nur eine halbe Chilli!) für Michy 🙂
3 anstrengende Tage voller Erlebnisse und Eindrücke liegen hinter uns und ich kann diese Tour jedem nur empfehlen. Die 2 Tage am Schiff sind eine ganz andere Art zu reisen und man sieht sehr viele tolle Sachen!
Rätsel:
Nachdem heute Sonntag ist übernehme ich einmal das Bilderrätsel von irgendeiner bunten Wochenendbeilage einer Tageszeitung: Was könnt ihr alles erkennen??
(vl findet ihr neue und andere Sachen als ich!) Das sind die (nicht erlaubten) Aufnahmen vom Inneren des weißen Tempels.
Mehr von Luang Prabang kommt in Kürze. Heute zogen wir in ein anderes Guesthouse um und bleiben bis Dienstag in Luang Prabang, dann geht es weiter zur Ebene der Tonkrüge.
Was gibt’s sonst noch? Den zwei Adventure – Bräuten geht es gut und der Crocodile Dundee neben mir mutiert zum Sparmeister, schön langsam realisieren wir unsere Reise und finden immer mehr in unseren Reisestil hinein. 🙂
Was mir noch länger ein Rätsel bleiben wir ist der Kip (laotische Währung), 10.000Kip =1€, eigentlich ganz simpel und einfach, nur mit so vielen Nullen komm ich nicht klar, das Gute an der Sache: Wir sind Millionäre!! 😉
Alles Liebe
isi+christa
Lösungsvorschlag zum Tempelfoto: Kungfu Panda im Krieg gegen das Böse,….???!!!
Tolle Fotos, Iris! Kompliment,- die fangen die Stimmung am Mekong so richtig ein. Einmal müsst ihr euch „zamreißn“ und bei Sonnenaufgang in Luang Prabang aufstehen. Da kommen die Mönche und sammeln das Essen für das Frühstück ein. Alle Menschen, ob arm oder besser gestellt, reichen ihnen dort, wo sie vorbei gehen, kniend die Speisen. Zum Zeichen, dass die Leute schon was gegeben haben, legen sie ein Reishäufchen auf die Stiege oder sonst wohin vor dem Haus. Sehr berührend! Zumindest war das vor 3 Jahren noch so!
Alles Liebe aus dem nun grausigen kalten Österreich, habt noch viel Spaß und viele neue Eindrücke! Und weiterhin Green Papaya Salad für mich essen,- danke!
Michy
Vielen Dank 🙂 ich hätte ja noch 1000 weitere Fotos, die ich euch gerne zeigen würde – da müsst ihr dran glauben wenn wir zurück sind!
Der Wecker ist schon für morgen gestellt! Bin schon sehr gespannt, ich hoffe ich kann schon die Kamera gerade halten zu der Uhrzeit 🙂
Bei uns beginnt es gerade ganz leicht zu regnen (aber bei 28 Grad nicht vergleichbar mit Österreich), hoffentlich haltet das Wetter morgen Vormittag noch aus! Danach rechnen wir schon mit starkem Regen.
Liebe Grüße isi
Hallo ihr Abenteurer, haben uns schon sorgen gemacht,tolle Bilder, aber die Absteige schaut nicht besonders aus.immer beim Whisky bleiben der tötet alle Bakterien ab.freu mich schon auf den neuen Bericht.
LG Karin und Michl
Hallo! Nein uns geht es bestens, der Bericht hat jedoch etwas länger gedauert bis ich alles geordnet und fertig hatte 🙂
Ja, das war bis jetzt die ärgste Absteige, aber da muss man durch!
lg isi
hallo unbekannterweise!
Endlich wieder ein schöner blog zum mitreisen …
Das Bild im weissen Tempel scheint sich über die Jahre weiter zu entwickeln. Kung Fu Panda und Michael Jackson gab es 2008 noch nicht darauf. Und mein Favorit ist Keanu Reeves aus „Matrix“!
Hier ein Bildvergleich von vor 5 Jahren:
http://www.burg-stein.at/wordpress/wp-content/gallery/thailand-2/IMG_4787.JPG
weiter gute Reise
jo.
Hallo!
Es freut mich einen neuen Mitreisenden zu haben, herzlich Willkommen! 🙂
Als wir in dem Tempel waren, malten sie auch gerade, also dürfte es ein endloses Projekt sein und immer mit aktuellen Dingen erweitert werden.
Vielen Dank für das Vergleichsbild, ist echt witzig es anzusehen.
Liebe Grüße isi