Als wir mit dem öffentlichen Bus am Busbahnhof etwas außerhalb von Hoi An angekommen waren, flüchteten wir (wie immer) erst einmal von den zwanzig Fahrern, die die Eingangstür des Buses belagerten. Als sich der Trubel etwas gelegt hatte, schauten wir erstmal blöd drein – kein Taxi weit und breit! Also warteten wir kurz und zwei andere Europäer, die ein Handy mit vietnamesischer SIM Karte hatten, halfen uns etwas weiter. Zuerst versuchte ich jemanden im Homestay, das wir gebucht hatten, zu erreichen. Nach einiger Zeit kam die Vermieterin der anderen beiden und meinte, das einfachste ist mit Mopedtaxis zu fahren, was blieb uns schon übrig?!
Also verhandelten wir mit zwei Mopedfahrer, die uns dann vollgepackt mit tollen Sachen (unserem Gepäck) zu unserem Homestay fuhren – sehr spaßig!
Wir wohnten im Loc Phat Hoi An Homestay, in Hoi An gibt es zahlreiche Homestays und eher weniger Hotels verglichen mit anderen Städten. Diese Unterkünfte heißen zwar Homestay, sind jedoch wie Hotels die von Familien betreut werden. Unsere Anlage war sehr nett, gepflegt und viele Pflanzen und Bäume machten es sehr grün. Unser Zimmer war super schön und sauber mit Balkon. Das Frühstück wurde auf einer Terrasse serviert und war sehr lecker. Die Familie bemühte sich wirklich und kannte jeden Gast mit Namen. Wenn man etwas brauchte bekam man in der Sekunde ausführliche Informationen und wir buchten auch unseren Tagesausflug nach My Son und den Nachtbus bei ihnen. Die Atmosphäre war echt angenehm und familiär, etwas ganz anderes als in Hotels oder Hostels.
In Hoi An gibt es zwei wichtige Plätze an denen man sich viel aufhält – der Strand und die Altstadt. Diese beiden Dinge sind circa 5 km voneinander entfernt und unser Homestay lag circa in der Mitte, etwas näher zur Stadt als zum Strand. Am ersten Tag erkundeten wir die Stadt zu Fuß und die weiteren 4 Tage hatten wir Fahrräder mit denen man sich sehr schnell und einfach fortbewegen konnte und gleich überall war.
Wie gesagt, machten wir uns nach dem einchecken zu Fuß auf in die Altstadt. Dort waren wir Mittagessen und anschließend schlenderten wir durch die kleinen Gässchen – traumhaft schön und nicht umsonst wird Hoi An als „lebendes Freilichtmuseum“ beschrieben.
Am Heimweg kauften wir uns noch einige Früchte, die wir anschließend auf unserem Balkon verspeisten.
Am zweiten Tag schnappten wir unsere Fahrräder und endlich ging es in die andere Richtung los – der STRAND nahte!! Der erste richtige Strand nach über 6 Wochen! Am Fahrradparkplatz vor dem Strand lernten wir ein sehr nettes bayrisches Paar kennen, die wir in den nächsten Tagen sehr häufig wieder trafen.
Leider war es zu kalt um baden zu gehen, aber allein das Feeling und das Geräusch der rauschenden Wellen war Entspannung pur und so verbrachten wir einige Stunden am Strand.
Am Abend radelten wir in die Stadt und trafen das bayrische Paar zufällig vor einem Restaurant und so gingen wir gemeinsam Essen, es war ein sehr lustiger Abend und super nett wieder neue Leute kennen zu lernen.
Am dritten Tag in Hoi An war Sightseeing am Programm und so besichtigten wir ein paar alte Häuser, Tempel und so genannte Versammlungshäuser in Hoi An. Nach der ganzen Anstrengung gab es danach in unserem Caféhaus Törtchen und Getränke.
Hoi An ist das Shoppingparadies, hier gibt es einen Schneider und Schuhmacher nach dem Anderen! Die Preise sind sehr günstig und so kamen auch wir nicht herum und ließen uns neue Ledersandalen schneidern- es war auch schon nötig 😉
Im Endeffekt bezahlten wir 15$ pro maßgeschneidertem Ledersandalenpaar und konnten sie am nächsten Tag abholen. Da derzeit keine Hauptsaison ist und eher weniger Touristen unterwegs sind kann man sehr gut verhandeln. Als wir die Schuhe am letzten Tag abholten bestellten wir gleich nochmal 2 Paar Lederflip-Flops für 10$, die wir nach 2 Stunden abholen konnten 😉 Im Endeffekt bereuten wir sehr, nicht an den ersten Tagen eingekauft und bestellt zu haben und alles per Post nach Hause zu schicken, da sie hier schon darauf eingestellt sind. Pech für uns, gut für die Geldbörse 😉
Am vierten Tag in Hoi An hatten wir einen Tagesausflug nach My Son (ca. 50km von Hoi An entfernt) gebucht und so wurden wir um 08.00 Uhr vom Bus abgeholt. My Son war die heiligste Stätte der Cham Zivilisation und liegt umgeben von dichtem Wald. Heute stehen noch wenige Gebäude, aber es wird fleißig renoviert. Hier war das erste Mal unser Guide leider nicht sehr verständlich und so schauten wir uns mehr selbst an als ihm zuzuhören. Alles was er sagte, wiederholte er 3-5 Mal gleich nacheinander, was uns mit der Zeit sehr amüsierte, amüsierte, amüsierte, amüsierte! Wenn uns etwas amüsierte, dann der Guide, Guide, Guide, Guide! 😀
Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus etwa 40 Min. zur Bootsanlegestelle und von dort aus mit dem Boot zurück nach Hoi An. Auf dem Weg stoppten wir noch bei einer Handwerksstadt – eine Verkaufsshow, das war etwas nervig.
An unserem letzten Tag in Hoi An hatten wir noch den ganzen Tag zur Verfügung, da wir erst um 18.00 Uhr mit dem Sleeping Bus (12 Stunden) nach Nha Trang fuhren. Zuerst überlegten wir ob wir den Zug nehmen, doch der kostete 35$ pro Person und noch ein Taxi nach Da Nang (da es in Hoi An keinen Bahnhof gibt) für 15$. Im Gegensatz dazu kostete der Bus 12$ pro Person und wir wurden vom Hotel abgeholt, also entschied ich, dass wir den Bus nehmen und somit 6 Paar maßgeschneiderte Lederschuhe geschenkt bekommen hatten anstatt den Zug ums gleiche Geld zu nehmen – Christa hätte auch den Zug UND die Schuhe genommen 😉
Am Vormittag gondelten wir noch etwas durch die Altstadt und dann verbrachten wir den restlichen Tag am Strand.
Hoi An ist eine zuckersüße, kleine bezaubernde Stadt, in der man es schon eine Zeit aushält. Uns hat es sehr gut gefallen und wir waren hin und weg.
isi
Anmerkungen:
Hotel:
Loc Phat Hoi An Homestay
420 Cua Dai Street, Cam Chau Ward, Hoi An City
www.locphat-hoianhomestay.com
Kritik:
+ sehr nette und bemühte Besitzer, Zimmer hell, schön eingerichtet und sauber, Anlage sehr gepflegt und schön, Frühstück auf Terrasse, Fahrradverleih sehr günstig
– nichts
Würde das Hotel weiterempfehlen und selbst noch einmal buchen!