Pünktlich zum Arbeitsbeginn am Montagmorgen bekommt ihr etwas Unterhaltung 🙂
Jetzt waren wir 2 Tage in Pakse, die wohl unspektakulärste Stadt in Laos. Keine Sehenswürdigkeiten und auch keinen Charme. Die Stadt ist wirklich nur zur Durchreise oder als Ausgangspunkt für diverse Ausflüge gut. Hier einige Eindrücke:
Nachdem wir nach einem halben Tag in Pakse genug hatten (und so war es auch geplant) machten wir gestern einen Tagesausflug zum Bolaven Plateau nahe Pakse. Das Bolaven Plateau liegt auf ungefähr 1200m und ist eine ca. 10.000km2 große Hochebene in Südlaos. Besonders bekannt ist es für den Kaffee- und Teeanbau, ethnische Völker und die zahlreiche Wasserfälle und genau das stand auch bei uns am Programm.
Den ersten Stopp machten wir bei dem bekannten Tad Fane Wasserfall, dieser ist mit 120m der höchste in Laos und liegt mitten im Dschungel (in dem auch einige Tiger leben).
Als nächstes stand eine Kaffee und Teeplantage am Plan. Es war nett anzuschauen wie alles händisch erzeugt wird. Und Kaffeepflanzen schauen wirklich wie bei HayDay (Bauernhofspiel am iPhone/iPad) aus 😀 Ebenso konnten wir einen Litschibaum, Avocadobaum, Durianfruchtbaum, Jackfruchtbaum, Passionsfruchtsträucher, Erdbeeren (woow! 😉 ) und viele andere Fruchtbäume und Sträucher sehen, die für uns eher exotisch sind. Auf dem Plateau werden 5 oder 6 verschiedene Kaffeesorten gepflanzt, wobei die kleinste Pflanze die Arabica-Kaffeepflanze ist (wird „nur“ 1,7-1,9m), alle anderen können viel größer werden (die Größte, die wir gesehen haben war um die 3m!) Hab ich bis dahin auch nicht gewusst!
Als nächstes fuhren wir ins ethnische Dorf der Katu – und dort wurde es richtig „schräg“! Ihr könnt alle froh sein, nicht dort geboren zu sein! Aber es war sehr interessant mal eine andere Welt zu sehen.
Ein Dorfbewohner (der ausgezeichnet Englisch sprach) führte uns durch das Dorf und erzählte uns von der Lebensweise und den Bräuchen des Stammes.
Der Stamm ist dafür bekannt, dass unter den Häusern (oder im Reisspeicher) die Särge der Hausbewohner aufbewahrt werden. Jeder Bewohner fertigt im Laufe seines Lebens seinen eigenen Sarg selbst an, das vertreibt die bösen Geister. In dem Sarg darf man nur begraben werden, wenn man an einem natürlichen Tod stirbt, hat man zB einen Unfall waren es böse Geister.
Das Dorf lebt Polygam, also ein Mann darf mehrere Frauen haben, wenn er es sich leisten kann (dazu später) und sie sind keine Buddhisten, sondern glauben an Geister und haben einen Guru und einen Schamanen.
Das erste Mal wird mit 6-7 Jahren geheiratet und die erste Hochzeit ist zwischen den Familien arrangiert. Ab diesem Zeitpunkt lebt die Frau (das Mädchen) ihr ganzes Leben bei der Familie des Mannes. Falls der Mann stirbt, muss die Frau trotzdem bei der Familie des Mannes bleiben und darf den Vater oder Bruder des verstorbenen Ehemannes heiraten sofern es welche gibt.
Mit 10 Jahren müssen die Kinder für 3 Jahre in eine Schule um laotisch lesen und sprechen zu lernen, bis dahin sprechen sie nur Katu.
Die Ehefrauen bekommen mit ca. 13 Jahren ihr erstes Kind, und zwischen Ehemann und einer Ehefrau sind 13 Kinder normal. In einem Haus, das uns gezeigt wurde, lebte ein Ehemann mit 4 Frauen und die Familie insgesamt bestand aus 40 Leuten und alle lebten im gleichen Haus.
Die Kinder kennen keine Regeln und so ist es normal, dass sie ca. mit 3 Jahren anfangen Wasserpfeife zu rauchen – für uns ein sehr seltsames Bild wenn da ein kleines Kind mit einer riesen Wasserpfeife herumläuft (Bild unten: erste Reihe, rechtes Bild: Kind mit blauem T-Shirt)
Der Alltag einer Frau sieht in dem Dorf folgendermaßen aus:
um 02.00 Uhr muss sie aufstehen, Reis und Essen kochen, um 05.00 Uhr wird gefrühstückt und anschließend geht sie zu den Feldern, wo sie um ca 10 Uhr ankommt (wie weit der Weg wohl ist?). Dort wird bis 18-19 Uhr gearbeitet und wieder zum Dorf zurück gegangen. Um 22.00 Uhr wird zu Abend gegessen und schlafen gegangen, denn man muss ja um 02.00 Uhr wieder aufstehen.
Der Guide erzählte, wenn ein Mann mehrere Frauen hat, wird die Arbeit aufgeteilt und sie sind „lucky“ (glücklich) – im nächsten Moment lachte er und sagte: Nein sie sind nicht glücklich, weil sie sind ja so viele in einem Haus, sie haben nur Glück wegen der Arbeitsaufteilung!
Der Mann ist den ganzen Tag daheim und passt auf das Haus auf (der Guide musst selbst lachen und meinte – als ob es irgendwann nicht mehr da wäre) und die Kinder (aber passen eher auf sich selbst auf), hin und wieder gehen sie in der Nacht in den Wald jagen – aber generell sind sie sehr faul, machen den ganzen Tag nichts anderes als fernsehen (ja- den haben sie!).
Der Mann kann eine weitere Frau heiraten, wenn er genug Geld hat, denn er muss der Familie jährlich etwas „bezahlen“ (man kann nicht Mitgift sagen und was andere fällt mir gerade nicht ein) und das ist im ersten Jahr ca. 3 Büffel (1 Büffel ~ 3.000.000 Kip) und es steigert sich jedes Jahr. Die erste Ehefrau hat dabei kein Mitsprachrecht und jede Frau bekommt ein eigenes Zimmer im Haus, jedoch wird unter den Frauen sehr viel gestritten – unvorstellbar 😉
Alle Zeremonien (Hochzeit, Begräbnis,..) müssen am Abend abgehalten werden, da sonst böse Geister anwesend sind. Hochzeiten dauern bis zu einer Woche und haben auch ein bestimmtes Ritual.
Der Guide sagte: Es ist nicht in Europa oder Amerika wie bei euch – das hab ich im Fernsehen gesehen! sehr herzig!
Frauen im Dorf werden zwischen 80-90 Jahren (der Guide meinte weil sie so hart arbeiten) und Männer zwischen 60-70 Jahren (Anmerkung Guide: weil sie so faul sind und nichts tun den ganzen Tag).
Für uns war der Ausflug sehr interessant und auch etwas schräg – ich glaube alle waren danach froh nicht dort leben zu müssen. Auf alle Fälle war es interessant und ich denke, dass auch dieses Volk in absehbarer Zeit ihre traditionelle Lebensweise aufgeben wird.
Als nächstes Stand der Tad Lo Wasserfall am Plan, bei dem wir Mittagessen waren und theoretisch schwimmen konnten (wir wissen bis heute nicht wo).
Als letzter Wasserfall und Punkt fuhren wir zum Phasuam Wasserfall und zu einem ethnischen Kulturpark, in dem man traditionell gekleideten Frauen beim Handwerken zu schauen konnte.
Der Ausflug hat uns sehr gut gefallen und wir bekamen wieder viele, viele neue Eindrücke!
Heute morgen ging es mit dem Bus+ Boot auf die Insel Don Det bei den 4000 Inseln im Mekong Delta. Hier genießen wir ein paar Tage die Ruhe und die schöne Umgebung.
Wie es danach weiter geht müssen wir noch etwas abwarten. Die Wetterlage ist derzeit nicht sehr gnädig mit uns:
Taifun – Philippinen (Gott sei Dank haben wir nichts davon abbgekommen)
Überflutungen – Vietnam (wir werden sehen)
Vulkanausbruch- Indonesien
ich hoffe das war es jetzt dann – sonst gehen uns noch die Länder aus 😉
Also vielleicht fahren wir doch am Wochenende weiter nach Kambodscha und im Anschluss daran erst nach Vietnam – wir werden sehen!
Ich möchte mich noch ganz herzlich bei Michy (unserem Informationszentrum in Wiener Neustadt) und Arnold (unserem Informationszentrum in Kuala Lumpur) bedanken, dass sie uns immer am Laufenden halten und wir so über alle Wetter und Krisenlagen informiert sind 🙂 HERZLICHEN DANK!!
Nachdem bei euch schon die Christkindlmärkte aufsperren und die Zeit ja schnell vergeht, haben wir hier auch schon die ersten Weihnachtspläne gemacht – ich sag nur so viel: es gibt Truthahn! 😀
So, mittlerweile ist es bei euch schon fast Mittag (bis jetzt hat das Internet nicht gut funktioniert), also lasst es euch schmecken! Ich werde noch etwas in der Hängematte meine Seele baumeln lassen 😉
Mahlzeit!
isi
Hallo, ihr beiden!
Die Überflutungen in Vietnam sind im Norden, das Tief kommt um diese Jahreszeit von Guangzhou (China) und Hongkong runter. Die haben das im November jedes Jahr.(Weiß das noch von Wolfs Baustellen in der Gegend!) Wenn ihr sowieso in der Gegend um Saigon startet, ist das Sauwetter schon wieder vorbei, bis ihr da oben seid!
Genießt noch die Ruhe dieser schönen Gegend, in Vietnam wird’s wieder laut!!!
Bei dem Stamm der Katu waren wir damals nicht, dafür hat die Zeit nicht gereicht. Muss lustig zum Anschauen gewesen sein, hab euren Bericht mit Schmunzeln gelesen. Da ist man froh, nicht dort zuhause zu sein!
Alles Liebe
Michy und Wolf
Hi,
naja unsere Reiseroute hat sich ja schon wieder geändert 😉 sind jetzt in Siem Reap, dann geht’s kurz nach Phnom Penh und am 28.11 fliegen wir nach Hanoi!
Ja es war echt sehr seltsam in diesem Dorf zu sein, aber da wird einem immer wieder bewusst wie gut es uns daheim geht!! 🙂
Liebe Grüße,
isi
Hallo ihr beiden, mit dem kaffee kenn ich mich auch aus, wir waren unlängst in der Schärf-World,
sonst schaut das Ganze sehr spektakulär aus, besonders das die Frauen dort soviel arbeiten.
Truthahn zu Weihnachten klingt gut, ich glaub den gibts bei uns auch!
passt auf euch auf LG Michl
Wieso da jetzt steht, dass der Kommentar noch moderiert werden muss, weiß ich nicht, das war jetzt auf einmal da,- ich hab das nicht geschrieben! ???!!!??? Eigenleben des Blogs?? M.
Wenn man sich mit Anonym oder nicht immer mit dem gleichen Benutzer anmeldet, muss ich das Kommentar erst genehmigen! Sonst würde ich sicher sehr bald irgendwelche Werbungs- oder Spamkommentare bekommen und das möchte ich nicht! Wenn man immer mit dem selben Benutzer kommentiert und ich immer genehmige, wird es mit der Zeit automatisch genehmigt 🙂
Und wenn ich mal schlechtes oder kein Internet habe, dann dauert das leider ein bisschen! Bemühe mich immer, dass ich es so schnell wie möglich genehmige 🙂
lg isi
Oh ich beneide dich gerade. Wie gerne würde ich das auch gerne live erleben.
Die Bilder sehen gut. Ich wünsche dir noch viel Glück für die Reise.
Liebe Grüsse
Mireille
The-Peril.com & Blogger-Forum.com & Air-Bubble.de
Vielen Dank, man freut sich immer so etwas zu lesen! 🙂
lg isi
super schöne bilder und ebenso toller bericht … ich kriege lust alles stehen und liegen zu lassen und fortzufahren … danke für deine eindrücke und weiterhin toi toi toi
Dann mach es!!!! Sag einfach du bist auf Dienstreise 😉 hihihi
Vielen Dank für die Komplimente!! Freu mich immer von dir/euch zu hören bzw zu lesen!
lg isi
passt gut auf, lieber etwas nicht gesehen oder etwas später, als bei diesen Unwettern irgendwo
unterwegs zu sein.
Die Bilder sind wieder phantastisch, aber als Frau möchte ich nicht dort leben, da geniesse ich
lieber meine Pension.
lg Elfi
Recht hast du!!! Du hast es dir ja verdient!
Ja diese Einstellung haben wir auch, also wir gehen keine Risiken ein! Wenn es nicht sein soll, dann soll es nicht sein und hat einen Grund 🙂 Wir sehen so viel und weil alles ungeplant ist, muss man hin und wieder Planänderungen hinnehmen!
lg isi
Hallo,
das sind ja tolle Eindrücke–ich denke jedoch, dass meine Frau bei ihrer „ich will auch“ Reise den Ort, wo ein Mann mehrere Frauen hat (die die Arbeit erledigen) auslassen wird.
Wünsche euch weiterhin viel Spass und passt auf euch auf
Ich glaube den Ort würde jede Frau auslassen 🙂
Vielen Dank!
lg isi
Hallo,
habe gestern einen Kommentar verfasst, welcher heute (aus einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund) nicht mehr sichtbar ist—macht nichts–Computermysterium!?!
Eure Berichte sind wirklich packend–vor einigen Tagen habe ich euch den „ich will auch“ Sager meiner Frau verraten–nun bekomme ich auch Lust auf eine Asienreise
Wünsche euch weiterhin viel Spaß und passt auf euch auf
Hallo,
ich muss die Kommentare immer genehmigen, weil ich sonst in kürzester Zeit so viele Werbungskommentare hätte und so vermeid ich das! Also wenn ich kein oder schlechtes Internet habe, dann kann es sein, dass es ein bis zwei Tage dauert bis ich es genehmigen kann, versuche aber so rasch wie möglich zu sein!
Das freut uns, dass wir euch Lust aufs Reisen machen! Ich kann es auch nur jedem empfehlen, der es gerne machen würde! Die Länder waren bis jetzt einfach traumhaft schön – jedes auf seine eigene Art und Weise!
lg isi