Nach einer kurzen 4-stündigen Fahrt mit dem Minivan + Mekong Übersetzung mit dem Boot von Pakse zu den südlich gelegenen 4000 Inseln kamen wir in Don Det an. Schnell suchten wir uns eine geeignete Unterkunft mit Bad IM Bungalow und diese fanden wir schlussendlich im „Sunset Bugalow“ für 90.000Kip pro Nacht (9€). Nun war es einmal an der Zeit zu entspannen und die Seele in der Hängematte baumeln zu lassen.
Auch den nächsten Tag traten wir sehr gemütlich an und so konnten wir einmal ausschlafen und den Vormittag in den schattigen Hängematten verbringen. Am Nachmittag organisierte unser Vermieter einen Bootsausflug zu einer Schule, einem Dorf und einem Tempel wo man als Tourist normalerweise nicht hinkommt und wir verbrachten den Sonnenuntergang am Wasser. Er besorgte im Vorhinein Bleistifte, die wir den Schülern mitnahmen, damit sie fleißig weiter schreiben konnten (ist hier nicht selbstverständlich, dass sie Stifte besitzen).
Nachdem unser Vermieter aus Singapur stammt und „erst“ seit 4 Monaten dort lebt hatten wir auch einen Einheimischen mit, der uns sehr viel erklärte. Als wir bei der Schule ankamen waren leider alle Schüler schon zu Hause, denn sie hatten am nächsten Tag einen Gesundheitscheck und daher früher Schulschluss an dem Tag – da hatten wir wirklich Pech, dennoch war es nett zu sehen wie die Kinder dort zur Schule gehen. Eine einfache Holzhütte mit 2 Klassenzimmer, in einem Klasse 1-3 und in dem Anderen Klasse 4-6, die Kinder hier haben täglich von 8-16 Uhr Schule.
Im Anschluss ging es in ein Dorf auf der gegenüberliegende Insel wo wir sehen konnten wie die Leute hier richtig leben. Es war sehr nett und als wir ankamen, hatten die Schüler gerade Schulschluss und sie strömten in Mengen den kleinen Sandweg entlang. Alle blieben stehen und grüßten freundlich und lächelten uns an – es war wirklich sehr rührend wie diese Kinder auf einen zugingen (ohne zu betteln) und wirklich Spaß mit uns hatten. Zum Schluss schenkten wir hier jedem Kind einen Bleistift – ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wussten was es ist, aber es waren auch sehr viele kleine Kinder dabei, trotzdem war es süß und sie freuten sich!
Ebenso besichtigten wir einen Tempel, der von Indonesiern gebaut wurde, er war nett anzuschauen jedoch für meinen Geschmack viel zu bunt und viel zu grelle Farben.
Am nächsten Tag wurden in der Früh die Drahteseln ausgeliehen und es ging los zum Wasserfall auf die andere Insel Don Khone. Der Ausflug verzögerte sich etwas, da wir verzweifelt versuchten einen Flug zu buchen um von Pakse nach Siem Reap zu fliegen. Es war heiß – der Flug zu teuer (2 Personen, 1 Stunde Flug, 350$) – die doofe Laos Airline Homepage funktionierte nicht – und ich war grantig!
Christa schaute einstweilen immer interessierter bei den Bussen und meinte schlussendlich, ob wir nicht den Bus nehmen wollen (für 70$ insgesamt, jedoch 14h Fahrt). Also buchten wir den Bus und am nächsten Morgen um 08.00 Uhr in der Früh sollte es losgehen.
Endlich konnten wir los radeln und die Insel erkunden:
Die Fahrt dauerte ungefähr 30 min für 10 Kilometer bis zur Brücke an der Südspitze von Don Det. Dort gibt es eine Verbindungsbrücke zur Nachbarinsel Don Khone.
Der Weg (Straßenverhältnis kann man nicht sagen, denn es gibt keine Straße) erinnert an einen Feldweg bei uns, doch recht schmal. Ansonsten war das Fahren sehr amüsant, denn auch hier gibt es einen eigenen Fahrradstil – laotisches Fahrrad fahren:
Hier ist es üblich, dass die Fahrräder nur einen Gang haben (bei uns nennt man das Hip Fixie), also es gibt hier nur Fixies. Funktionierende Bremsen findet man nicht, die sind eher zur Deko (und zur Beruhigung des Fahrers) am Fahrrad angebracht, aber man gewöhnt sich dran. Obwohl die Fahrräder nur einen Gang haben sind sie angenehm zu fahren. Die Wege sind nur aus Sand und da die Regenzeit noch nicht allzu lang vorbei ist und eigentlich hauptsächlich Touristen mit Fahrrädern fahren, die Einheimischen bevorzugen Mopeds, besteht der Weg aus einer riesigen Furche neben der anderen. Und so sieht dann auch der Fahrstil aus: man hält den Lenker ungefähr in die Richtung wo man hin möchte (wobei man bei dem schmalen Weg nicht viel Spielraum hat) und dann tritt man wie blöd in die Pedale um vorwärts zu kommen – das Fahrrad sucht sich dann eine Furche und man hat so gut wie keine Chance mehr zu lenken – der Rest ist Glück, dass man in der richtigen Furche gelandet ist (die nicht zum Mekong führt) 😉
Nach einiger Zeit kommen dann die ersten „Brücken“ – genagelte Holzbretter und wenn man Glück hat liegen die Bretter noch nebeneinander und nicht übereinander (hatten wir auch) – im Endeffekt ist der ganze Weg eine einzige Trailstrecke (alle Downhillstrecken bei uns sind nichts dagegen 😉 ) mit großen (Wasserbüffeln) und kleinen (Kinder, Enten, Hähne) Hindernissen auf der Strecke. Wenn man das erste Mal vor einem Wasserbüffel steht, der die komplette Breite des Weges einnimmt – was tun? Stehen bleiben und klingeln – rührt sich nicht – nochmal klingeln – rührt sich nicht – vorbei fahren? man weiß nicht wie die Dinger reagieren – abwarten… bis eine andere zuerst vorbei fährt und man sieht dass es normal ist – man wird immer mutiger und gewöhnt sich an alle örtlichen Gegebenheiten.
Nach den amüsanten 10km kamen wir zu der Brücke, über die man zur Nachbarinsel Don Khone kommt, auf der die Wasserfälle sind. Am Ende der Brücke bezahlt man Maut und Tageseintritt und schon geht die Fahrt weiter. Nach weiteren 2km kommt man zum Li Phi Wasserfall. Es ist sehr beeindruckend wie mächtig Wasser sein kann.
Da wir schon in der Gegend waren, wollten wir natürlich unbedingt versuchen die Irrawaddy Delfine zu sehen, also charterten wir uns ein Fischerboot und machten einen kleinen Ausflug nach Kambodscha, da die Delfine schon auf der kambodschanischen Seite waren.
Mit dem Boot (schon etwas in die Jahre gekommen, genau wie sein Besitzer 😉 )fuhren wir 3km den Mekong hinauf – war nicht ganz vertrauenswürdig und wir bezweifelten etwa ob wir wieder zurück kamen, aber der Herr machte seine Sache sehr gut und auch die Tatsache, dass er das Boot während der Fahrt regelmäßig ausschöpfte beunruhigte uns nicht mehr, weil wir das während unserer 3 Wochen andauernd bei anderen Booten gesehen haben.
In Kambodscha angekommen, mussten wir 2$ pro Person „Einreisegebühr“ bezahlen und dann konnten wir so lange wir wollten die Delfine beobachten. Anfangs zeigten sie sich eher selten, doch nach einiger Zeit hatten wir Glück und sie tauchten andauernd auf – Christa erwartetet sich eine „Flipper Show“, die es natürlich nicht gab, man konnte die Delfine beim auftauchen und Luft holen beobachten, mehr nicht. Ich war sehr begeistert und es war lustig auf die Lauer zu gehen, da man ja nie wusste wo der Nächste auftaucht.
Anschließend ging es mit unserem Booterl wieder zurück und auch die Fahrradstrecke mussten wir natürlich wieder zurück legen.
Das Leben auf der Insel hat uns sehr gut gefallen, jedoch nach 3 Tagen und hunderten Krabblern in unserem Bungalow war es genug und wir fuhren am nächsten Morgen mit dem Bus nach Siem Reap, Kambodscha – das jedoch ist eine andere Geschichte!
Lustig, – so grausige Straßenverhältnisse hatten wir vor 3 Jahren nicht, da wäre ich Wolfgang vom Rad gestiegen und zu Fuß weitergegangen (oder hätte mich retten lassen??) Ihr seids da anscheinend auf der „Gemüsevariante“ der Strecke bis zum Wasserfall gefahren. Dafür habt´s die Delphine gesehen,– NEID!
Wünsch euch eine schöne Zeit und freu mich auf den nächsten Bericht, nachdem ihr die Schüttelvariante mit dem Bus nach Siem Reap bevorzugt habt.
LG aus dem kalten Österreich, nächste Woche ist Schnee angesagt!
Michy
hihi – wir sind den Flussweg und nicht den Reisfelderweg gefahren, das könnte der Unterschied sein 🙂 Aber es war trotzdem sehr schön, auch wenn es teilweise spektakulär war! Vielleicht war bei euch die Regenzeit schon länger her! Ich kann nur sagen am Ende vom Tag hat mein Sitzfleisch schon etwas gelitten 😉
Ja die Delfine waren sehr toll zu beobachten, dort war es richtig still und friedlich und man wartete gespannt bis wieder welche auftauchten! Sehr beeindruckend und so natürlich!
Bei dem Bericht der Busfahrt werdet ihr noch viel zu lachen haben!
Uihhh Schnee klingt aber gar nicht gut! brrrr klingt kalt!
liebe grüße isi
amusant; warten… mit Fahrräder ohne bremsen, wege die keine wege sind …
so lernt man ander Kulturen kennen und besinnt man sich wie gut wir es doch haben , oder?
Lg, Ron.
Ja einerseits sieht man wie gut es uns geht und andererseits sieht man wie verschwenderisch und kompliziert wir sind!
Man könnte alles auch einfacher und kreativer lösen und ich hoffe dass ich mir einiges davon mitnehmen und behalten kann 🙂